Besser ausgestattet als der Durchschnitt. An der Neuen IGS Göttingen haben seit vergangenem Sommer alle Schülerinnen und Schüler (Leih-)Tablets. Für die Nutzung gibt es klare Regeln. Aus Erfahrungen lernen Hybridunterricht ist gut für Leistungen und fürs Klassenklima Keine Frage: Corona hat die Schulen und den Unterricht verändert: Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Digitalisierung, den Unterricht, die Leistungen und Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern oder die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte. Wir informieren über einige Studien und lassen Lehrerinnen und Lehrer von drei Schulen zu Wort kommen. I m Juni sorgte eine Studie zum Lerneffekt des Distanzunterrichts für Schlagzeilen: Der Kompetenzerwerb während der Schul schließungen fiel, so die Forscherinnen und Forscher vom Fachbereich Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt, im Vergleich zum Präsenzunter richt deutlich geringer aus. „Die durchschnitt liche Kompetenzentwicklung während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 ist als Stagnation mit Tendenz zu Kompetenz einbußen zu bezeichnen und liegt damit im Bereich der Effekte von Sommerferien“, fasst Prof. Dr. Andreas Frey, einer der Verfasser der Studie, die Ergebnisse zusammen. Im merhin gebe es „Anhaltspunkte dafür, dass die Effekte der späteren Schulschließun gen ab Winter 2020/21 nicht zwangsläufig ebenso drastisch ausfallen müssen. Ver besserungen in der Online-Lehre scheinen die negativen Effekte abfedern zu können.“ Die Pandemie hat in Deutschland den längst überfälligen Digitalisierungsschub ausge löst: Die digitale Ausstattung an Schulen hat sich deutlich verbessert. Das bestätigt auch die im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) von der Kooperati onsstelle Hochschulen und Gewerkschaften an der Universität Göttingen erstellte Studie „Digitalisierung im Schulsystem“, an der sich insgesamt 2.750 Lehrkräfte beteiligten. Da nach gab es Anfang 2021 an 55 Prozent der Schulen digitale Endgeräte, die die Schüle rinnen und Schüler mit nach Hause nehmen konnten, vor der Pandemie war das nur an 15 Prozent der Fall. Knapp 90 Prozent der befragten Lehrkräfte setzen digitale Medien inzwischen täglich (67,7 Prozent) oder regel mäßig, d. h. mindestens einmal in der Woche (21,8 Prozent), im Unterricht ein. Doch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland weiter hinterher: So haben nur 36 bildung SPEZIAL 2| 2021 © Neue IGS Göttingen - Pabel (2)
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