FUTURE EDUCATION jahr reserviert. Es geht dabei um Analogien, Flugsamen, Fliegen wie ein Vogel, Greifen wie ein Fisch, Faltstrukturen und vieles mehr. Natürlich lassen sich diese Themen auch im klassischen Fachunterricht wie z.B. Physik oder Biologie aufgreifen. Sogar im Sachun - terricht der Grundschule. Es gibt so viele unterschiedliche Themen, dass alle Lehrkräfte und SchülerInnen ihr „Lieblingsthema“ finden. Bionik ist einfach vielseitig, fächerübergreifend und nah am Alltag der SchülerInnen. Ich kann zu jedem Thema praktisch arbeiten; mit Experimen - ten und/oder Modellen. Förderung von Pro - jektarbeit und Präsentationskompetenzen sind weitere Schlagworte. Und nicht zu ver - gessen: Beim Beschäftigen mit Bionik lernt man auch, über den Tellerrand zu schauen. Also die Natur bzw. ihre Lösungen in einem anderen Kontext zu sehen. Zum Beispiel, wie man von einem achtlos weggeworfenen Blatt Papier auf die Idee zu Faltungen von Sonnensegeln im Weltall kam. Oder durch die unbeabsichtigte Berührung einer Fisch - schwanzflosse Greifer für die Robotik entwi - ckelte. Bei älteren SchülerInnen entstehen daraus manchmal ganz neue Berufsperspek tiven. werden können, in einem Koordinatensys - tem abgebildet. Die SchülerInnen scannen mit Tablets oder Smartphones den ersten QR-Code. Auf dem mobilen Endgerät öffnet sich eine Seite mit einigen Bauanleitungs - schritten. Am Ende des Bauabschnitts er - halten sie zusätzlich eine weitere analoge Hinweiskarte. Darauf finden Sie ergänzen - des Hintergrundwissen rund um das The - ma FinRay-Effekt und die Koordinaten des nächsten QR-Codes auf dem Lernposter, der die anschließenden Bauschritte be inhaltet usw. Die Hinweiskarten werden auf dem Arbeitsplatz auf einem Hintergrundbild abgelegt und ergeben am Ende eine Zeich - nung des gebauten Tieres. Darüber halten die SchülerInnen ihr mobiles Endgerät und plötzlich erscheint das Tier als Augmen - ted Reality im Klassenraum. Dieses selbst - gesteuerte Lernen plus Augmented Reality macht den SchülerInnen unglaublich viel Spaß. Nach der Bauphase designen die SchülerIn - nen die Schwanzflosse ihres Roboterfisches. Dann geht der Fisch im Wasser schwimmen. Mit dem mobilen Endgerät steuern die Schü - lerInnen über den eingebauten Mikrocontrol - ler die Schwanzflosse. Geschwindigkeit und Ausschlag der Flosse bestimmen, wie schnell er durch das Becken schwimmt. Auch dieser Wettbewerb ist eine große Gaudi, bei der das Lernen nicht zu kurz kommt. SchülerInnen in höheren Klassen können sogar die Abhängig - keit der Geschwindigkeit von der Fläche der Schwanzflosse mit einer Excel-Tabelle aus - werten oder sogar den Controller program - mieren. Auch das Thema 3D-Druck lässt sich gut als Ergänzung nutzen. Festo stellt dafür Daten kostenfrei zur Verfügung. Das aktuelle Thema ist ja heute Digitalisie- rung, auch im Unterricht. Bionik scheint da eher ein Gegensatz dazu zu sein. Gibt es überhaupt Anknüpfungspunkte zwischen Digitalisierung und Bionik? Es gibt sogar einige Anknüpfungspunkte. Ich habe eingangs schon den FinRay-Ef - fekt erwähnt. Dazu gibt es beispielsweise ein komplettes Unterrichtskonzept von Fes - to Didactic, das analoges und digitales Ar - beiten miteinander verbindet. Im Bionics Kit sind alle Bauteile, um einen Roboterfisch mit einer „FinRay-Schwanzflosse“ zu bauen. Be - reits beim Zusammenbauen kann ich wählen zwischen einer analogen Anleitung in Form eines PDF ( https://www.bionics4education. com/uploads/Bauanleitung_FISH_Deutsch. pdf ) oder einer digitalen Anleitung in Form eines Videos ( https://www.youtube.com/ watch?v=HH4b1IzyqA0 ). Noch cooler ist für mich und meine Schüle - rInnen das Bauen mit dem interaktiven Lern - poster von Festo Didactic: Das Poster aus Papier hängt an der Wand. Darauf sind die drei Tiere, die mit dem Bionics Kit gebaut Das interaktive Lernposter ermöglicht einen selbstgesteuerten Lernprozess für die Lernenden und inte- griert digitale Tools wie Augmented Reality. bildung+ schule digital 2 | 2021 43
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