SENSORIK den Physikunterricht zu nutzen? Dies hat sich ein Projekt der RWTH Aachen unter Leitung von Sebastian Staack zur Aufgabe gemacht – das Ergebnis ist die kostenlose App Phyphox (siehe Infokasten). Auch Mikrocontroller wie Calliope oder Arudino verfügen über eine Anzahl von Sensoren, bzw. lassen sich weitere Sensoren mit ihnen koppeln. So können Messdaten erfasst, ausgewertet und geteilt werden. Speziell für den schulischen Einsatz, z. B. den Bau einer Umweltmessstation, wurde die SenseBox an der Uni Münster entwickelt (siehe Beitrag dazu in diesem Heft, Seite 17 ff.). Aktuelle Fahrzeuge mit Assistenzsystemen verfügen allein über mehr als 20 unterschiedliche Radarsensoren. Dazu kommen unzählige weitere Sensoren, wie §§Positionssensoren bei der Füllstands- messung im Kraftstofftank oder dem Motorölbehälter, §§Drehzahlsensoren zur Messung der Drehgeschwindigkeit von Kurbelwelle und Nockenwelle, §§Beschleunigungssensoren bei Gurtstraffer und Airbags, §§Drucksensoren in Benzinleitung, Bremsleitung, Klimaanlage oder Reifendruck, §§Temperatursensoren im Kühlsystem, der Ölwanne, dem Kraftstofftank oder dem Innenraum (Klimaanlage), §§Kraftsensoren an den Pedalen, im Bremsund Lenksystem, und weitere, unter anderen Durchflusssensoren, Klopfsensoren oder Drosselklappensensor. Einige dieser Anwendungsfälle von Sensoren in einem Auto lassen sich mit Mikrocontrollern nachbauen und programmieren, z. B. Füllstands- oder Temperaturmessungen. Mit geeigneten Robotiksystemen, wie denen von LEGO Education, können Fahrzeuge gebaut, Sensoren angeschlossen und das Verhalten basierend auf den Messdaten programmiert werden. Mittels Ultraschallsensor lässt sich so eine Einparkhilfe simulieren. Wie bei SenseBox und Phyphox gibt es auch bei LEGO Education ausführliche Materialien zum Einsatz im Unterricht und Hinweise zu Curriculums- bezügen. Gerade am Phänomen Automobil, – mit Benzin- oder Elekromotor, selbstgesteuert, mit Assistenzsystemen oder zukünftig auto- nom fahrend – lässt sich fächerübergreifend und forschend Informatische Grundbildung vermitteln. Schulen, die sich aktuell mit der Beantragung von Fördermitteln aus dem DigitalPakt Schule befassen, sollten da- her nicht nur an WLAN und Tablets den- ken. Förderfähig sind auch [4]: „… digitale Arbeitsgeräte, insbesondere für die tech- nisch-naturwissenschaftliche Bildung oder die berufsbezogene Ausbildung.“ Quellenhinweise: [1] https://www.giga.de/smartphones/iphone-5s/gal- lery/bestseller-die-meistverkauften-telefone-der-letzten-10-jahre/ [2] https://www.zeit.de/digital/mobil/2017-02/hawkspex-mobile-app-fraunhofer-institut-gemuese-pestizideerkennung [3] Heinz von Foerster, Sicht und Einsicht: Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie (S. 39) [4] https://news.microsoft.com/de-de/was-ist-kunstliche-intelligenz/ [5] https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/gesichtserkennung-emotionen-planen-im-kino [6] https://www.bmbf.de/files/VV_DigitalPaktSchule_Web.pdf (§3) Anzeige bildung+ schule digital 2| 2019 11
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