SENSORIK Foto: LEGO® Education Das Herzstück von LEGO® MINDSTORMS® Education EV3 ist der intelligente EV3-Stein mit drei interaktiven Servomotoren und diversen Sensoren. Was ist Künstliche Intelligenz? „Wir verstehen unter künstlicher Intelligenz Technologien, die menschliche Fähigkeiten im Sehen, Hören, Analysieren, Entscheiden und Handeln ergänzen und stärken.“ [4] So umschreibt der Technologiekonzern Microsoft sein Verständnis von KI und nennt dafür auch einige Beispiele: „… Dienste zur Bild-, Audio-, Text-, Sprach- und Emotionserkennung – oder auch Bots, die bestimmte Aufgaben selbstständig, automatisiert und meist wiederholt ausführen.“ – Fertigkeiten also, die den Menschen in bestimmten Bereichen auch ersetzen können. Zum Potenzial von KI heißt es dann in dem Beitrag weiter: „Wir sind uns sicher, dass KI sämtliche Industrien beeinflussen und maßgeblich verändern wird und zentrale Herausforderungen in der Welt begegnen kann, z. B. im Gesundheitssektor oder in der Bildung. KI-Technologien wie Machine Learning ermöglichen es, Datenmengen zu analysieren, zu interpretieren und daraus Muster zu erkennen und Entscheidungsgrundlagen zu erstellen – schneller als Menschen es können.“ Fairerweise soll eine Aussage aus dem zitierten Online-Beitrag nicht unterschlagen werden: „Der Mensch und die Förderung seiner Fähigkeiten stehen dabei immer im Fokus der Überlegungen und Weiterentwicklungen.“ Vielleicht sind Sie bei der obigen Aufzählung über den Begriff „Emotionserkennung“ gestolpert. Wie so etwas funktioniert, schildert die Deutschlandfunk-Nova-Filmexpertin Anna Wollner in einem Blogbeitrag: „Um mehr über Reaktionen und Emotionen des Filmpublikums zu erfahren, hat der Disney-Konzern bereits vor einigen Jahren eine Art Scanner entwickelt, der im Kino die Gesichter liest. Pro Zuschauer erfassen Kameras 68 Marker im Gesicht. Das Programm kann die emotionalen Reaktionen der Gesichter entschlüsseln und weiß, ob die Leute gelacht, geweint oder sie sich erschreckt haben.“ [5] Der Beitrag stammt aus dem Jahr 2017, mittlerweile dürften nahezu alle hochwertigen Kamerasysteme in Smartphones dazu in der Lage sein. Alle genannten Anwendungsfälle von Künstlicher Intelligenz basieren auf „Big Data“, Mustererkennung und Algorithmen. Informatische Grundbildung Es ist daher nur konsequent, wenn die Strategie der Kultusministerkonferenz Bildung in der digitalen Welt dem Thema Algorithmen einen eigenen Kompetenzbereich widmet, der die in Schule verbindlich zu erwerbenden Kompetenzen wie folgt beschreibt [6]: 5.5. Algorithmen erkennen und formulieren 5.5.1. Funktionsweisen und grundlegende Prinzipien der digitalen Welt kennen und verstehen 5.5.2. Algorithmische Strukturen in genutzten digitalen Tools erkennen und formulieren 5.5.3. Eine strukturierte, algorithmische Sequenz zur Lösung eines Problems planen und verwenden In der Einleitung dieses Beitrags schreibe ich „Eine Möglichkeit, Phänomene der Digitalisierung im schulischen Kontext zu behandeln, bietet der Themenkomplex ‚Sinne und Sensoren‘.“ Nun am Ende – und nach einigen theoretischen Überlegungen – möchte ich einige Anregungen für die Thematisierung im Unterricht geben. Die heute in einem handelsüblichen Smartphone verbauten Messgeräte (Sensoren) standen noch vor 15 Jahren nur als teure Geräte einer Physiksammlung für Experimente zur Verfügung. Aber was liegt näher, als die Fülle an Sensoren in Smartphones für 10 bildung+ schule digital 2| 2019
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