© Norbert Junkes/MPIfR © Astropeiler Stockert e. V. Schule unterwegs Das Radioteleskop Effelsberg und sein kleinerer Vorgänger, der ganz in der Nähe gelegene Astropeiler Stockert schen erzeugte Radiostrahlung kann die Messungen empfindlich stören und die wis- senschaftlichen Ergebnisse verfälschen. Deshalb gibt es keine Führungen durch die Anlage, eine der Videopräsentationen an der Stele zeigt jedoch eine virtuelle Begehung des Teleskops. Astropeiler Stockert Während sich das Radioteleskop Effelsberg in einem strahlungsarmen Tal versteckt, steht sein Vorgänger auf einem Berg, dem Stockert. Als der Astropeiler Stockert Mitte der 1950er-Jahre errichtet wurde, war der auf einer Achteck-Pyramide thronende 25-Me- ter-Spiegel das erste freibewegliche Radio- teleskop Deutschlands und das genaueste radioastronomische Messinstrument seiner Zeit. Auch heute lassen sich damit dank mo- derner Steuer- und Empfangstechnik präzise Messungen von Radiostrahlen aus weit ent- fernten Galaxien durchführen. Neben dem 25-Meter-Spiegel gibt es auf dem Stockert mehrere kleinere Radioteleskope von 1,2 bis 10 Meter Durchmesser. Am 1,2- und am 3-Meter-Spiegel können Jugendliche selbst Beobachtungen durch- führen. „Wir haben in Zusammenarbeit mit angehenden Physiklehrer:innen der Universi- tät Bonn zwei Programme für Schüler:innen der Sekundarstufen I und II entwickelt“, er- klärt Wolfgang Herrmann, erster Vorsitzen- der des Astropeiler Stockert e. V., der die Anlage seit 2010 betreibt. Oberstufenschüler:innen beobachten im Workshop beispielsweise die 21-cm-Emis- sionslinie des Wasserstoffs. „Damit lassen sich Verteilung und Geschwindigkeiten von Wasserstoffwolken in der Milchstraße mes- sen. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die Struk- tur und gibt Hinweise auf die Existenz von dunkler Materie, eines der bisher ungelös- ten Rätsel der Astronomie“ erklärt Wolfgang Herrmann. Vier bis sechs Stunden sollten Lehrkräfte für die Programme einplanen, zu denen auch ei- ne Führung durch die Anlage gehört. Die führt die Jugendlichen nicht nur in die An- fänge der Radioastronomie zurück, sondern auch hoch hinaus: bis zur Plattform unter- halb des großen Spiegels in fast 30 Metern Höhe. Eva Walitzek Mehr Informationen: www.haus-der-astronomie.de/ https://supernova.eso.org/germany https://www.astronomiemuseum.de https://www.mpifr-bonn.mpg.de/effelsberg https://astropeiler.de Anzeige bildung SPEZIAL 2| 2022 55
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