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mint-bildung Schülerin bereits einen BUW-Anerkennungs- preis. Im neuen Projekt hat sie die Vorrich- tung für den Filter weiterentwickelt, sodass dieser einfach in der Waschmaschine verbaut werden kann. Ihren Filter hat die Entwicklerin bereits zum Patent angemeldet. Low-Energy-Cooling-Konzept für Gebäude am Beispiel des Spezialschulteils des ASG Erfurt Mareike Stalder, Nina Thomas und Vivien Winkel, Al- bert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt, Thüringen Mareike Stalder, Nina Thomas und Vivien Win- kel entwickelten ein Kühlungskonzept, um den hohen Temperaturen im Sommer in den Klassenräumen entgegenzuwirken und um somit die Lernbedingungen in dieser Jahres- zeit zu optimieren. Für ihr Low-Energy-Cooling-Konzept berück- sichtigten die drei Jungforscherinnen u. a. die schulischen und baulichen Voraussetzungen und auch das begrenzt zur Verfügung stehen- de Budget der Schule. Sie untersuchten aus- Hilfe Hausbesitzer:innen Informationen über die Dimensionierung einer „Energieinfrastruk- tur“ erhalten können, um bestenfalls eine größtmögliche Energieautarkie ihres beste- henden Gebäudes zu erreichen. Regenbogen- und Bachforellenlaich im Klimawandel – Auswirkungen erhöhter Feinsedimentlast Leonie Prillwitz, Maria-Ward-Gymnasium, Augsburg, Bayern Leonie Prillwitz stellte in ihrem Projekt fest, dass die durch den Klimawandel bedingte Erhöhung der Frequenz und Intensität der Starkregenereignisse zu einer Steigerung der Feinsedimentlast führt. Als Folge verschwin- den Kieslaichplätze, was die Überlebenschan- cen der Brut speziell von Früh- und Spätlai- chern deutlich verringert. Zudem konnte die Schülerin verdeutlichen, dass die extremwetterbedingten erhöhten Sedimenteinträge besonders im Einzugsbe- reich landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen auftreten. Gibt es die nordfriesische Wildeiche? Autochthone Eichen als Genreserve für den Klimawandel? Marc Dehler, Hermann-Tast-Schule, Husum, Schleswig-Holstein Marc Dehler beobachtete, dass es in seiner nordfriesischen Heimat Eichen mit einem be- sonderen Wuchs gibt. Sowohl in Laborversu- chen als auch in genetischen Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut für Forstgenetik zeigten sich keine nennens- werten Unterschiede. Marc belegte auf die- se Weise, dass es sich nicht um eine eigen- ständige Art handelt. Unabhängig davon empfiehlt der Jungfor- scher, für Eichenneupflanzungen in Nordfries- land vorrangig autochthone Exemplare zu ver- wenden, da diese nach seiner Einschätzung besonders gut an den dortigen Standort an- gepasst sind. i Die nächste Wettbewerbsrunde im Überblick © BUW - IPN/Markus Abeling Nina Thomas und Mareike Stalder erklären René Oesterheld vom InformationsZentrum Beton ihr Low-Energy-Cooling-Konzept gewählte Methoden zum energie- und kos- teneffizienten Gebäudekühlen, bei denen sie eine möglichst einfache Umsetzbarkeit sowie ökonomische Aspekte konkret für ihr Schul- gebäude berücksichtigten. Ist Energieautarkie für mein Haus machbar? Sebastian Drost, Feodor-Lynen-Gymnasium, Planegg, Bayern Sebastian Drost untersuchte, inwieweit Haus­ besit­zer:innen die Möglichkeit haben, zukünf- tig durch Photovoltaikanlagen und geeignete Speichersysteme unabhängig von der öffent- lichen Energieversorgung zu werden. In drei Fallstudien analysiert der Jungingenieur drei verschiedene Gebäudetypen, die über eine un- terschiedliche Energieversorgungsinfrastruk- tur verfügen. Der Gymnasiast entwickelt einen sogenannten „Autarkierechner“, mit dessen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und biologische Vielfalt sind in aller Munde. Und das ist gut so, denn es geht ums Ganze: das Zukunftsprojekt Erde! Also bringt Euch ein! Zeigt Eure Ideen und macht mit beim BUW 2022/2023! Anmeldung bis 15. März 2023 unter: www.bundesumweltwettbewerb.de Was ist der BundesUmweltWettbewerb? Der BundesUmweltWettbewerb (BUW) ist ein jähr- licher bundesweiter Projektwettbewerb für Ju- gendliche und junge Erwachsene. Ziel des BUW ist die Förderung junger Talente im Umweltbereich. Mitmachen können sie in zwei Alterskategorien: ∙ BUW I: 10 –16 Jahre: Einzelpersonen oder Grup - pen bis zu 20 Personen ∙ BUW II: 17– 20 Jahre: Einzelpersonen oder Gruppen bis zu 6 Personen Wer organisiert den Wettbewerb? Der BundesUmweltWettbewerb wird vom IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwis- senschaften und Mathematik organisiert und realisiert. Träger des Wettbewerbs ist das Bun- desministerium für Bildung und Forschung. Welche Aufgabe gilt es zu lösen? Mit ihren Projekten sollen die Teilnehmenden Ursa- chen von Umweltproblemen auf den Grund gehen und, darauf aufbauend, den Problemen mit Krea- tivität und Engagement aktiv entgegentreten. Da- für steht das BUW-Motto: „Vom Wissen zum nach- haltigen Handeln“. Wissenschaftliche Arbeitsweisen, schlüssige nachhaltige Denkansätze und lösungsorientier- tes Handeln sind nur einige Merkmale guter BUW- Projekte. Wer kann teilnehmen? Teilnehmen können alle naturwissenschaftlich und / oder gesellschaftlich interessierten jungen Leute im Alter zwischen 10 und 20 Jahren. Ange- sprochen sind bundesweit Schüler:innen aller all- gemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, Jugendgruppen sowie Teilnehmer:innen an den Freiwilligendiensten wie dem Freiwilligen Ökolo- gischen Jahr (FÖJ) und dem Bundesfreiwilligen- dienst (BFD). www.bundesumweltwettbewerb.de bildung+ science 2022 7

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Biotech im Klassenzimmer Fortbildungsangebot für einen forschungs- und praxisnahen Unterricht Biotechnologie, Molekularbiologie und Bioinformatik spielen in den Curriculae eher eine untergeordnete Rolle. Die Amgen Foundation will dies zusammen mit der Technischen Universität München ändern und hat deshalb ein wissen- schaftlich begleitetes Bildungsprogramm für Lehrer:innen entwickelt, mit denen sie Schüler:innen die Welt der Bio- technologie altersgerecht näherbringen können. „E ndlich können Schüler:innen biotechnolo- gische Verfahren, die sie nur aus Krimis und Wissenssendungen kennen, selbst prak- tisch durchführen und nachvollziehen.” „Das Programm ist eine Bereicherung für Lehrkräf- te und Lernende, da Lehrplaninhalte der Bio- technologie nun auch an der Schule prakti- sche Umsetzung finden.“ „Die Schüler:innen nehmen fachspezifisches Wissen praxisori- entiert mit, und das in einer Form, dass sie nicht überfordert werden.“ So bewerten Lehr- kräfte das Bildungsprogramm Amgen Biotech Experience in Deutschland, dass die Biotech- nologie in den Unterricht bringt. Praxisorientierter Unterricht Amgen Biotech Experience (ABE) ist ein Bil- dungsprogramm für Lehrkräfte zu den The- men Biotechnologie, Molekularbiologie und Bioinformatik. Es umfasst neben Fortbildun- gen und didaktischem Begleitmaterial die Möglichkeit, eine umfangreiche Biotechno- logie-Ausrüstung für den Unterricht auszu- leihen. So verwandelt sich das Klassenzim- mer zum Biotech-Labor. Die Schüler:innen lernen nicht nur die Theo- rie kennen, sondern sie tauchen in die Praxis der Biotechnologie ein. ABE unterstützt somit Lehrkräfte, eine Lücke im naturwissenschaft- lichen Lehrplan zu schließen und den Biolo- gieunterricht an den Schulen forschungs- und praxisnah zu gestalten. Das Fortbildungsprogramm ist ein internati- onales Angebot der Amgen Foundation, das in Deutschland gemeinsam mit der Professur für Fachdidaktik Life Sciences der School of Social Sciences and Technology an der Tech- nischen Universität München (TUM) durch- geführt wird. Das Fortbildungsangebot so- wie zugehörige Materialien wurden an der Professur nach bildungswissenschaftlichen Erkenntnissen passgenau für die deutschen Bildungspläne konzipiert. Positive Resonanz Mit dem Bildungsprogramm „Amgen Biotech Experience“ können Lehrer:innen biotechnologische Inhalte und Methoden in den Unterricht integrieren © Astrid Eckert/TUM Die Nachfrage am praxisorientierten Biotech- nologieunterricht ist groß: Seit dem Start des ABE-Programms in Deutschland 2016 haben insgesamt 336 Lehrkräfte aus Bayern und der Region Berlin-Brandenburg an der biotechno- logischen Fortbildungsreihe teilgenommen. 4.380 Schüler:innen der Mittel- und Oberstu- fe konnten bis heute von der Integration im Biologieunterricht profitieren und so grundle- gende Techniken und Methoden der Biotech- nologie selbst durchführen. Auch während der Pandemie war das ABE- Programm stark nachgefragt. Die kostenlo- sen Fortbildungen fanden online statt. Auch Unterrichtseinheiten mit biotechnologischen Versuchen konnten unter Einhaltung der Hy­ gienemaßnahmen weiterhin in Präsenz durch- geführt werden. Gestartet war das Programm in Bayern, seit März 2019 wird es auch in der Region Berlin/Brandenburg angeboten. In der wissenschaftlichen Begleitforschung der TUM wird der schulpraktische Nutzen des 8 bildung+ science 2022

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