Sonderpreise BUW II Gestaltung eines E-Rezeptbuchs zur Bildung für nachhaltige Entwicklung Martha Hunold, Gymnasium Julianum, Helmstedt, Niedersachsen Immer mehr Menschen verzichten in ihrer Ernährung auf tierische Produkte. Martha Hunold nimmt das zum Anlass, sich in ih- rer Projektarbeit mit dem Thema vegane Er- nährung zu beschäftigen. Sie ging der Fra- ge nach, inwiefern ein E-Rezeptbuch ihre Mitschüler:innen für BNE (Bildung für nach- haltige Entwicklung) sensibilisieren kann. Dabei berücksichtigte Martha ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Auswir- kungen sowie gesundheitliche Vor- und Nach- teile einer veganen Ernährung. Auf Basis einer vorab durchgeführten Befragung, um Kriteri- en für die Erstellung zu erhalten und um BNE- Ziele zu erreichen, verfasste die Schülerin ein entsprechendes, großzügig bebildertes Koch- buch. Bei der Zusammenstellung der Rezepte achtete die Gymnasiastin auch darauf, dass Zutaten möglichst kostengünstig sind. Martha Hunold präsentiert stolz die Urkunde für den BUW-Sonderpreis Wechselwirkungen zwischen Mikroorganismen in der Rhizosphäre und deren Nutzen für den biologischen Pflanzenschutz Hannah Gerke, Vanessa Müller und Fabio Stephan, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt, Thüringen Über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg untersuchten Hannah Gerke, Vanessa Mül- ler und Fabio Stephan die Wechselwirkun- gen verschiedener Mikroorganismen in der Rhizosphäre, der Wurzelregion von Pflanzen. Dazu isolierte die Jungforscher:innengruppe u. a. aus selbstständig angepflanzten Toma - ten Mikroorganismen und testete experimen- tell deren Einfluss auf das Wurzelwachstum von Petunien, um die Produktivität von Kultur- pflanzen zu erhöhen. Mittels molekular- und mikrobiologischer Methoden konnten sie ei- © MAP – Markus Abeling Photography © MAP – Markus Abeling Photography nen Einfluss auf das Wurzelwachstum der Zierpflanzen nachweisen und einen positi- ven Effekt auf das Pflanzenwachstum beob- achten. Mit ihren Ergebnissen leistendie drei Gymnasiast:innen einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung des Pflanzenschutzes. Varroamilbene rkennung auf Bienen und an- schließende Bekämpfung Daniel Cermann, Albert Dehne und Richard Ueltzen, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt, Thüringen Daniel Cermann, Albert Dehne und Richard Ueltzen haben anstelle der chemischen Be- kämpfung der für Bienen tödlichen Varroamil- be eine Behandlungsmethode entwickelt, mit der sie Bienen beim Ein- und Ausfliegen aus dem Bienenstock gefilmt haben, um basie- BUW-Juror Prof. Dr. Wilfried Hoppe gratuliert Al- bert Dehne, der mit zwei Mitschülern einen Schutz für Bienen vor Milbenbefall entwickelt hat rend auf Künstlicher Intelligenz festzustel- len, welche Bienen mit dem Parasiten befal- len sind. Die mit der Milbe belasteten Bienen wurden abgesondert und nach einer entspre- chenden Behandlung dem Bienenvolk wie- der zugeführt. Das gezielte Vorgehen ermöglicht eine ganz- jährige Behandlung eines Bienenstocks und bietet im Gegensatz zu bestehenden Metho- den die Möglichkeit, den Befall des gesam- ten Bienenstocks präventiv zu verhindern. Güter auf die Schiene! Nachhaltiger Transport in Erfurt und bundesweit Anna-Birgitta Burmeister, Erfurt, Thüringen In Ihrem Projekt dokumentiert Anna-Birgitta Burmeister ihre mehrjährige Untersuchung der Industriebahn ihrer Heimatstadt Erfurt und leitet aus ihrer Analyse Handlungsopti- onen für eine Rückverlagerung des Güterver- kehrs von der Straße auf die Schiene ab. Mit ihren Analyseergebnissen zeigt die Schülerin, dass die Region zum bundesweiten Vorbild für Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden könnte. Sie sieht den Güterbahnverkehr in Er- furt auch als ein mögliches Modellprojekt für eine veränderte und emissionsreduzierende Schienenverkehrspolitik auf Bundesebene. CO 2 Checker – eine Untersuchung zur Infektionsgefahr an Schulen Ludwig Aigner, Fabian Besler und Lennart Holland, Gymnasium Ochsenhausen, Ochsenhausen, Baden- Württemberg Die drei Schüler führten ihr bereits 2021 mit einem BUW-Förderpreis ausgezeichnete Pro- jekt fort, in dem sie sich mit der durch die Co- ronapandemie aktuellen Diskussion um den CO 2 -Gehalt und der damit möglicherweise korrelierenden Infektionsgefahr durch Aero- sole in Klassenräumen beschäftigen. Das Messsystem aus ihrem prämierten Pro- jekt wurde weiterentwickelt und die Datenaus- wertung aus zahlreichen Messungen in den Klassenräumen ihrer Schule weiter optimiert. Computergestützte Untersuchung des Einflusses von Mikroplastik auf Paramecien Emil August Botezatu, Dascha Dobrozki und Josua Zehner, CJD Christophorusschule, Rostock und Eras- mus-Gymnasium, Rostock in Kooperation mit dem Schülerforschungszentrum Rostock, Mecklenburg- Vorpommern Die drei Schüler:innen untersuchten einen möglichen Einfluss von Mikroplastikpartikeln auf Mikroorganismen. Dazu inkubierten sie Pantoffeltierchen ( Paramecium caudatum ) und beobachteten mithilfe eines selbst entwickelten Computerprogramms und ei- nes modifizierten Durchlichtmikroskops mög- liche Effekte auf den Einzeller. Die Ergebnisse erbrachten den Nachweis, dass sich mit Polysterolpartikeln behandel- te Paramecien langsamer fortbewegen als Einzeller, die den Partikeln nicht ausgesetzt waren. Des Weiteren zeigen sie durch ihre Un- tersuchungen, dass die Mikroplastikpartikel auf die Mortalitätsrate der Paramecien kei- nen nachweisbaren Effekt haben. MiPlaFi 2.0 – mit gutem Gewissen Wäsche waschen Luise Florentine Mast, Jugendforschungszentrum Schwarzwald Schönbuch, Baden-Württemberg Die Schülerin entwickelte eine Lösung, wie Mikroplastik aus dem Abwasser von Wasch- maschinen gefiltert werden kann. Sie entwi- ckelte zwei MikroPlastikFilter (MiPlaFi), die außerhalb der Waschmaschine angebracht werden können. Für die Entwicklung eines Prototyps des Mikroplastikfilters erhielt die 6 bildung+ science 2022
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