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© Martis Gottschalk durch Beschichtungssysteme in Form von Anstrichen oder Putzen erhöhen lässt. Basierend auf den Ergebnis- sen ihrer intensiven Literaturrecherche in der Deutschen Nationalbibliothek entwickelte die Gymnasiastin meh- rere Beschichtungssysteme und untersuchte deren Eig- nung als Baustoff. Fahrradwege für eine sichere, klimafreundliche Zukunft – digitale Radroutenkarte zur Optimie- rung von Neumünster Pepe Axnick, Johannes Beinling, Joris Bente, Lara Bro- dersen, Joy Busch, Leonie Duszat, Frieda Grimme, De- nise Herrmann, Ilvy Holtz, Mieke Hübner, Josefi Kupresa- nin, Helena Lübeck, Nico Maurus, Aliyah Nabbefeld, Merle Rohwer, Merve Saglam, Robin Tiede, Hjordis Witt- maack und zwei weitere Personen; Holstenschule, Neu- münster, Schleswig-Holstein Die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Nachhaltigkeit der 8. Jahrgangsstufe der Holstenschu- le Neumünster untersuchten den aktuellen Zustand des Radverkehrsnetzes aus ihrer Perspektive, um die Schü- lerschaft der Holstenschule und der drei beteiligten Projektpartnerschulen für die Themen Sicherheit und Klimaschutz auf dem täglichen Schulweg zu sensibili- sieren. Ihr Ziel: Beim anstehenden Radverkehrs- und Mobili- tätskonzept sollen Schulen stärker in den Fokus der Pla- nungen gerückt werden. Dafür überprüften sie die Rad- verkehrssituation im Umfeld ihrer Schule, entwickelten Lösungsvorschläge zur Verbesserung der oft nicht un- problematischen Verhältnisse und bewerteten die ge- fühlte Sicherheit bei verschiedenen Radverkehrsvarian- ten in der Nachbarstadt Kiel. Weiterhin kartierten und digitalisierten sie die Radrou- ten aller Rad fahrenden Schülerinnen und Schüler der © Reinhold Glüsenkamp am Projekt teilnehmenden Schulen. Aus den Daten er- stellten sie eine interaktive Radrouten-Nutzungskarte. Bäume für den Bienenschutz Tobias Czekal, Tom Kirschstein, Georgios Palagkas, Max Matthias Salewski, Jonas Schenk, Helene Schild, Henrik Schwemmlein, Anna Wirtz und Sinan Yilmaz; Städt. Ge- samtschule Leverkusen-Schlebusch, Nordrhein-West- falen Durch Nachforschungen in ihrer Heimatstadt Leverku- sen konnten die Schülerinnen und Schüler demonst- rieren, dass die Zahl an bienenfreundlichen Bäumen zu gering ist. Daraufhin führten sie verschiedene Aktio- nen durch, wie etwa Informationskampagnen mit einem Baumparcours. Sie haben auf ihrem Schulgelände, auf dem nahe gelegenen NaturGut Ophoven sowie auf städ- tischem Gelände ausgewählte Bäume gepflanzt. Das da- für nötige Geld stammte aus dem Erlös von verkauftem Honig ihrer Bienen. Des Weiteren startete die Projektgruppe die Petition „Trees for Bees“. Mit 1.000 gesammelten Unterschriften wandten sie sich an den Leverkusener Bürgermeister, der seine Unterstützung zugesagt hat. Lörrach – eine Bat-City? Kartierung von Fleder- mausrufen im Stadtgebiet Julian Kehm; Hans-Thoma-Gymnasium und phaeno- vum Schülerforschungszentrum, Lörrach, Baden-Würt- temberg Julian Kehm widmet sich in seinem Projekt dem Fle- dermausschutz in seiner Heimatstadt Lörrach. Für sei- ne Untersuchungszwecke unterteilte der junge Gymna- siast das Stadtgebiet in mehrere Quadranten und führte eine Bestandsaufnahme von Fledermausrufen im Som- mer und im Herbst des vergangenen Jahres durch. Die über 1.700 detektierten Rufe der flugfähigen Säugetie- re analysierte der Jungforscher mithilfe einer speziel- len Auswertungssoftware. Der Schüler konnte 21 Fleder- mausarten orten und für alle untersuchten Lokalitäten einen Fledermaus-Qualitätsindex erstellen. Er program- mierte zudem eine Fledermaus-App, die anzeigt, welche Fledermausart wo im Stadtgebiert vorkommt und wel- che Lebensbedingungen für die jeweilige Art notwendig sind. So können Maßnahmen zur Verbesserung der Le- bensbedingungen der verschiedenen Fledermausarten umgesetzt werden. Sonderpreise BUW II Bekämpfung von Ölkatastrophen durch öladsor- bierende Oberflächen Ebba Klüver und Luna Stockmann; Schülerforschungs- zentrum Nordhessen, Kassel, Hessen Ebba Klüver und Luna Stockmann haben sich mit ihrem bereits im Vorjahr begonnenen und mit einem BUW-För- derpreis ausgezeichneten und nun weiterentwickelten Projekt das Ziel gesetzt, ein öladsorbierendes Material zu entwickeln, das zur Ölaufnahme aus Wasser geeig- net ist. Die beiden Schülerinnen haben ihre bisherigen Arbeiten um Untersuchungen mit öladsorbierenden, schwimm- fähigen Kunststoffkörpern ergänzt. Dabei berücksich- tigten sie auch unterschiedliche Parameter, wie etwa die Oberflächen-Benetzungsstärke in Abhängigkeit vom Kontaktwinkel. Für die Oberflächenanalyse nutzten sie auch rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen, die sie mithilfe von Fachleuten generierten. Ihre Untersu- chungen und die daraus resultierten Ergebnisse zeigen eine im Rahmen der eingesetzten Materialien und Ver- fahren praxistaugliche Adsorptionsleistung. Untersuchung möglicher Ursachen von Wimmer- wuchs bei Rotbuchen (Fagus sylvatica L.) Anna-Birgitta Burmeister, Lisa Fischer und Patricia Stel- le; Staatliches Gymnasium „Albert Schweitzer“ Erfurt, Thüringen Die Ursachen für den sogenannten Wimmerwuchs sind nicht eindeutig geklärt. Die Rotbuche ist besonders von dieser Wuchsform betroffen. Da sie als Bauholz Verwen- dung findet, entstehen durch den Wimmerwuchs erheb- liche wirtschaftliche Defizite. Anna-Birgitta Burmeister, Lisa Fischer und Patricia Stelle haben sich zur Aufgabe gemacht, in mehreren Gebieten in Hessen und in Thü- ringen den Ursachen von Wimmerwuchs auf den Grund zu gehen. Sie untersuchten einen Zusammenhang mit Starkwind ereignissen, Bodenzusammensetzung, Waldgesell- schaft und Schutzart des Waldes. Mit ihren Ergebnis- sen zeigen die jungen Ökologinnen, dass Wimmerwuchs überwiegend in der Gegenrichtung der Hauptwindrich- tung in den Untersuchungsgebieten ausgerichtet ist. Mit diesem Resultat könnte durch waldbauliche Maßnah- men der Windeinfluss reduziert werden. © Andrea Kehm CommunityKlima Florian Dyduch, Theodor Hankammer, Paula Hofmann, Maximilian Märken, Pia Vierling und Sebastian Vogel; Humboldtgymnasium, Solingen, Nordrhein-Westfalen 6 bildung+ science 1| 2021
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MINT-Bildung Das Ziel des Netzwerks CommunityKlima: Mithilfe aus- gereifter Konzepte sollen bundesweit alle Schülerinnen und Schüler einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Ent- wicklung durch Einsparung von CO 2 -Emissionen leisten. Durch Beiträge in Medien, Vorträge, Lehrmaterialien und Workshops informiert das Netzwerk eine möglichst brei- te Öffentlichkeit und motiviert zum nachhaltigen Han- deln. Des Weiteren ermöglicht CommunityKlima einen Austausch zwischen den beteiligten Partnerschulen über ihre Projekte und Ideen. Durch die Veranstaltung einer jährlichen Klimakonferenz in Bremerhaven kön- nen Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland für eine Woche zusammenkommen, um gemeinsam Ideen auszutauschen und um neue Lösungsansätze zu entwi- ckeln. The Climate Conscious Consumer Sura Shubar und Detje Steiner; Integrierte Gesamtschu- le Delmenhorst, Niedersachsen Sura Shubar und Detje Steiner haben im Lockdown ei- nen verstärkt uneingeschränkten Konsum in unserer Ge- sellschaft wahrgenommen und daher einen Podcast mit zugehörigem Social-Media-Profil ins Leben gerufen, mit dem sie Menschen zu einer nachhaltigeren Lebensweise anregen wollen. Dabei beschäftigen sie sich mit alltags- relevanten Themen zum nachhaltigen Konsum. Zudem soll jede Episode ihres Podcasts auch eine themenspezi- fische Challenge beinhalten, um die Zuhörenden zu mo- tivieren, über das eigene Konsumverhalten nachzuden- ken. Die persönliche Anwesenheit der beiden während ihres Medienbeitrags ermöglicht eine direkte inhaltliche Interaktion mit dem angesprochenen Publikum. Untersuchung der Effizienz einer Extraktions methode sowie Vergleich des Eicosapentaen säuregehalts zweier Algenspezies Lilly Bindel und Michael Schärf; Staatliches Gymnasium „Albert Schweitzer", Erfurt, Thüringen Heutzutage ist Fisch die bedeutsamste Quelle für den Menschen, um den Tagesbedarf an Eicosapentaensäure (EPA) zu decken. In Zukunft könnte jedoch der aus Algen gewonnene EPA-Gehalt zunehmend wichtiger werden. Lilly Bindel und Michael Schärf extrahierten in ihren La- boruntersuchungen Lipide aus den Algenspezies Nanno- chloropsis salina und Phaeodactylum tricornutum . Sie analysierten den Gesamtlipidgehalt und den EPA-An- teil. Des Weiteren verglichen sie den EPA-Gehalt aus den beiden Algenspezies miteinander. Ihre Versuchsergebnisse und ihre Schlussfolgerungen können für die Zukunft einen praktischen Nutzen bie- ten, da sie insbesondere in den Bereichen der Prozess- © privat © Felix Heim © privat optimierung und Erforschung der Algenspezies sowie der menschlichen Ernährung hilfreich sein dürften. Schottergarten – unterschätzte Gefahr für das Mikroklima? Felix und Florian Heim; Privates Johannes-Gymnasium, Lahnstein, Rheinland-Pfalz Naturschutzorganisationen warnen vor den negativen ökologischen Einflüssen der immer beliebter werden- den Schottergärten. Weil Messdaten, die wissenschaft- lich präzise den Einfluss von Schottergärten auf das Mikroklima aufzeigen, bislang in nur geringer Menge vor- handen sind, gingen Felix und Florian Heim der Frage- stellung nach, ob der Schottergarten tatsächlich einen entscheidenden oder sogar negativen Einfluss auf das Mikroklima hat. Für ihre Untersuchungen legten die zwei Gymnasiasten einen eigenen Schottergarten als Versuchsfeld und eine Rasenfläche als Vergleichsfeld an. Mithilfe von Sensoren wurden Parameter wie Lufttemperatur, Luftfeuchtig- keit, Luftdruck und Bodentemperatur, aber auch Ein- flüsse, wie etwa Regenmenge und Windgeschwindig- keit, gemessen. Aufgrund ihrer quantitativen Daten und ihrer Schlussfol- gerungen belegen die Jungforscher die Hypothese, dass der Schottergarten einen negativen Einfluss auf das Mi- kroklima hat. Als Folge riefen sie die Kampagne „Stein- zeit war gestern!“ ins Leben, die mithilfe der erhobenen Messdaten für Aufklärung in der Öffentlichkeit und der Politik sorgt. Bestimmung der Pflanzenvitalität mit einer modifizierten RGB-Kamera Britt Besch; Gymnasium Olching, Bayern Britt Besch bediente sich einer Methode zur großflächi- gen Bestimmung der Pflanzenvitalität, um am von ihr gewählten Beispiel ein gezieltes Bewässern oder Dün- gen vornehmen zu können und dadurch den Verbrauch dieser Ressourcen in der Landwirtschaft zu reduzieren. Die Gymnasiastin entwickelte eine alternative und kos- tengünstigere Methode zur Messung des sogenannten „Normalized Difference Vegetation Index" (NDVI). Sie verfolgte mittels einer modifizierten RGB-Kamera einen bereits in der Literatur beschriebenen Ansatz und leite- te selbstständig für ihre Vorgehensweise eine Kalibrie- rung der Kamera her, um genaue Messdaten zu erhalten. Mit ihrem optimierten Messverfahren führte die Jungfor- scherin Langzeitmessungen durch. Sie untersuchte die Entwicklung verschiedener Vegetationsarten und ob sie sich durch charakteristisches NDVI-Werteverhalten von- einander differenzieren lassen. Darüber hinaus erforsch- te die Schülerin den Einfluss von Dünger auf Rasen und dessen NDVI-Wert. Vine Leaf Disease and AI Maria-Theresa Licka und Mario Schweikert; Elisabeth- von-Thadden-Schule, Heidelberg, Baden-Württemberg und Leibniz-Gymnasium, Neustadt, Rheinland-Pfalz In Deutschland werden jährlich etwa 3.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel in den deutschen Weinbergen ausgebracht, um Rebkrankheiten zu verhindern. Ziel des Projekts von Maria-Theresa Licka und Mario Schweikert ist eine frühzeitige Bestimmung des Schädlingsaufkom- mens bei erkrankten Weinblättern mithilfe einer App. Sie nutzen dazu künstliche Intelligenz (KI), die auf entspre- chende Schädlingserkennung und -differenzierung mit mehr als 5.000 Bildern trainiert wurde. Anhand der Koordinaten der Bilder wird auch eine geo- graphische Karte erstellt, die Winzerinnen und Win- zern das aktuelle, regionale Ausmaß verschiedener Rebkrankheiten anzeigt. Somit können sie frühzeitig ge- zielte Maßnahmen ergreifen, wodurch der Pestizidein- satz reduziert wird. QR-Code-Pfade – für den Botanischen Lehrgarten Leipzig Lena Groß und Ulrike Hofmann; Arwed-Rossbach-Schu- le, Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig, Sachsen Lena Groß und Ulrike Hofmann lenken in ihrem Projekt den Interessenschwerpunkt der Besuchenden von Lehr- und Lerngärten mehr auf die Flora, da üblicherweise in solchen Gärten die Fauna im Mittelpunkt steht. Sie stell- ten interessante Fakten von Bäumen des Botanischen Lehrgartens Leipzig in Texten zusammen und entwickel- ten dazu Aufgaben mit entsprechenden Lösungen für die Besuchenden. Als Ergebnis programmierten die bei- den Schülerinnen zwei QR-Code-Pfade, mit denen wis- senswerte Informationen rund um den Lehrgarten und zu ausgewählten Bäumen aufs Smartphone kommen. Des Weiteren integrierten sie in ihr Lehr-Lern-Konzept das Spiel einer interaktiven Schatzsuche, das die Besu- chenden gezielt durch den Garten lenken und sie dazu motivieren soll, die dargebotenen Angebote durch die QR-Code-Pfade wahrzunehmen. bildung+ science 1| 2021 7









