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EDITORIAL 12 20 40 46 4 © thinkRED © beWirken gGmbH © istockphoto.com, skynesher ZUKUNFT BILDUNG Gesundheit als Schlüssel zur Transformation Wie wir Schule im digitalen Zeitalter gestalten können 6 „Ein Dilemma, auf das wir unsere Kinder vorbereiten müssen“ Interview mit dem Diplompsychologen Rüdiger Maas über Digitalisierung und Schule 10 The Human Scale Wenn Schulen den Menschen in den Mittelpunkt stellen 12 LERNUMGEBUNG Ein Ort, der Ideen Flügel verleiht Wie eine Schule einen kompletten Gebäudetrakt für zeitgerechtes Lernen umgestaltet 16 UnLearn School Was wir für den Lernkulturwandel verlernen dürfen 20 Raum der 1.000 Möglichkeiten „Nicht jede Schule sollte ein Makerspace haben, sondern jede Schule sollte einer sein.“ 24 Nachhaltigkeit trifft Technologie Das TüftelLab als Labor und Spielplatz für die digitale Bildung 27 Datenbasierte Schulentwicklung Für mehr starke Schulen mit Chancen für alle 32 DIGITALITÄT C:/run „Zukunftskompetenzen“ Warum schon Grundschulkinder das Programmieren lernen sollten 36 Der Plan für gelebte Digitalität Technisch-pädagogische Zielbildsetzung als Erfolgsfaktor im MEP 40 KI richtig nutzen – der digitale Lehrkräftearbeitsplatz Effiziente Unterrichtsgestaltung mit der Softwareplattform School to go 42 PÄDAGOGIK Lernreisen auf neuen Wegen Alte Glaubensätze über Bord schmeißen, um Schule neu zu gestalten 46 Lernen ins Zentrum! Bob Blume, Lehrer, Autor und Bildungsinfluencer, über sein neues Buch 50 bildung+ schule digital 2 | 2024
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Gesundheit als Schlüssel zur Transformation Wie wir Schule im digitalen Zeitalter gestalten können Gesundheit spielt eine elementare Rolle, wenn es darum geht, Schulen im digitalen Zeitalter zukunftsfähig zu ge stalten. Der moderne Lebensstil führt zunehmend zu Zivilisationskrankheiten, die sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen betreffen. Bewegungsmangel, Stress und ungesunde Bewältigungsstrategien beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Lernfähigkeit und -motivation. Um eine erfolgreiche Transformation im Bil dungssystem zu erreichen, müssen Gesundheit und Resilienz fest in den Schulalltag integriert werden. Körperliche Inaktivität und ihre Folgen Der heutige Lebensstil birgt einige Gefahren für unsere Gesundheit und auch Anpassungsfähigkeit bzw. Veränderungsbereitschaft. W e are WEIRD-People! Das gilt seit der Coronap andemie noch mehr für uns – es macht uns krank und unfähig zur Trans- formation. Wofür steht dieses Akronym? 1 W(estern) E(ducated) I(ndustrial) R(ich) D(emocratic). Nun fragen Sie sich vielleicht: Wie können die- se Begriffe, die für Errungenschaften unserer Zivilisation stehen, krank machen? Tatsäch- lich beobachten wir in den WEIRD-Ländern ei- ne Zunahme von Lifestyle-Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes Typ II, Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen, Verdauungsprobleme, Long Covid, Adipositas, nicht alkoholische Fettleber (NAFL), Burnout, Depressionen und Demenz. Diese Entwicklung erfordert eine ge- nauere Betrachtung, insbesondere wie Schu- len zur Förderung der Gesundheit beitragen können und warum gesunde Lehrkräfte da- bei so wichtig sind. © istockphotos.com, SeventyFour Generell ist Inaktivität eine der Hauptursachen für chronische Erkrankungen in der WEIRD- Welt. Drei Faktoren spielen dabei eine be- sondere Rolle: ▶ die chronische Verfügbarkeit von blutzu- ckersteigernden Nahrungsmitteln in der unmittelbaren Umgebung, ▶ der Verlust der existenziellen Motivation zur Bewegung, ▶ die Zunahme von psychosozialem Stress ohne Abbau von Stresshormonen durch körperliche Aktivität 2 . Eine Studie in den USA hat gezeigt, dass min- destens 35 chronische Krankheiten eng mit unserem sitzenden Lebensstil als Haupt ursache zusammenhängen. Allein für jede zusätzliche Stunde Sitzen pro Tag steigt die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes Typ II oder ei- nem metabolischen Syndrom zu erkranken, um 22 bzw. 39 Prozent. Diese Belastung ist nicht nur für das Gesundheitssystem, son- dern auch für uns als Gesellschaft enorm. Be- sonders besorgniserregend ist, dass bereits Kinder an Diabetes Typ II erkranken – einer Krankheit, die früher als „Altersdiabetes“ galt. Wie wir Stress „falsch“ bewältigen Das Problem für uns WEIRD-Menschen ist, dass wir akuten (körperlichen) Stress durch 6 bildung+ schule digital 2 | 2024


