EDITORIAL | IMPRESSUM Liebe Leserin, lieber Leser, eigentlich soll die erste Ausgabe von bildungSPEZIAL im Jahr Sie immer einstimmen auf die Bildungsmesse didacta. Doch wie so vieles fiel auch sie der Pandemie zum Opfer, und es stellt sich die Frage, ob ein Messebetrieb, wie wir ihn bisher kannten, überhaupt jemals wieder so stattfinden kann. Die Zeit und die Ergebnisse von Test- und Impfkampagnen werden es zeigen – ebenso, wie sich die Schulbildung unter diesen Vorzeichen entwickelt. Einiges spricht dafür, dass Hybridlernen – die Kopplung von Online- und Präsenzunterricht – selbst dann zur neuen Normalität wird, wenn einst die Pandemie nachhaltig eingedämmt sein sollte. Dass Hybridmodelle die Schulbildung durchaus nach vorn bringen können, führten manche Länder – die USA etwa sowie einige südostasiatische Staaten – bereits vor, als Corona noch gar kein Thema war. Die Herausforderungen für Sie, die Lehrerinnen und Lehrer, sind allerdings groß, das haben die letzten 12 Monate eindrücklich gezeigt. Es ist eben nicht nur damit getan, die Schulen mit Geräten, Software und Onlineplattformen auszustatten. Was vielen (auch jungen) Lehrkräften fehlt, ist das Know-how, diese Technologien routiniert für ihren Unterricht zu nutzen und in neue Lernformen zu integrieren. Da hinkt das Lehramtsstudium den aktuellen Erfordernissen in Deutschland noch weit hinterher. Um so wichtiger sind Fortbildungen, entwickelt und angeboten z. B. von Hochschulen für Lehramtsneulinge und Berufserfahrene. Über solche Initiativen u. a. berichten wir ebenso wie über digitale Technologien, die Lehrkräften Arbeit abnehmen sollen, Künstliche Intelligenz etwa. Algo- rithmen als Unterrichtsassistenten – darf das sein? Zumindest eine kritische Abwägung von Vor- und Nachteilen sollten wir zulassen, auch in der festen Gewissheit, dass digital gesteuertes Lernen niemals Synergien und soziale Interaktion in dem Maß entfalten kann wie der gute alte Präsenzunterricht. Denn ob wir wollen oder nicht: Wie die weltgrößte Bildungsmesse wird auch die Schule nicht mehr das sein, was sie vor Corona war. Digitale Technologien sind jedoch längst keine Allheilmittel – definitiv aber ein lukratives Geschäft. Ein Grund mehr für uns, genau hinzuschauen, mit welchen Zielen Tech-Konzerne derzeit in die Schulen drängen. Pflegen sollten wir bewährte analoge (und deshalb sehr niedrigschwellige) Techniken: Das Handschreiben z. B. aktiviert so viele Hirnareale und Muskelgruppen, dass es sträflich wäre, diesen Förderansatz zu den Akten zu legen; das zeigt ein weiterer Beitrag in unserem Heft. Direkte Begegnung von christlichen, muslimischen und jüdischen Jugendlichen schafft echtes Verständnis füreinander. Und außerschulische Lernorte wie Jugendherbergen sowie andere Desinationen für Klassenfahrten sind durch keine Augmented-Reality-Umgebung zu ersetzen. Was wir also brauchen: eine gleichberechtigte Vernetzung analoger und digitaler Methoden und Inhalte. Kompetente Lehrkräfte, die dabei proaktiv unterstützt werden. Und ein gemeinsames Ziel: Schule neu zu leben statt sie nur zu denken. Viel Spaß beim Lesen wünscht Markus Hofmann Redakteur bildungSPEZIAL Impressum Redaktion Markus Hofmann Adresse s. Verlag info@bildung-plus.de Verlag Friedrich Verlag GmbH Luisenstraße 9, 30159 Hannover Tel. 0511/ 400 04 - 0 Fax: 0511/ 400 04 - 929 www.friedrich-verlag.de Geschäftsführung Hubertus Rollfing, Julia Reinking Verlagsleitung Tim Schönemann bildung+ ist ein Geschäftsbereich der Friedrich Verlag GmbH www.bildung-plus.de Verantwortung für den Anzeigenteil Markus Brandt (V. i. S. d. P.) Anzeigenmarketing Bianca Schwabe Tel. 0511/ 400 04 -123 schwabe@friedrich-verlag.de Bettina Wohlers Tel. 0511/ 400 04- 243 wohlers@friedrich-verlag.de Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel www.ddm.de Realisation Detlef Grove Titelabbildung © Bits and Splits – stock.adobe.com Best.-Nr. 9450749 Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. © Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Auch unverlangt eingesandte Manuskripte werden sorgfältig geprüft. Unverlangt eingesandte Bücher werden nicht zurückgeschickt. bildungSPEZIAL 1| 2021 3
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