Künstliche Intelligenz ist kein Werkzeug Warum Bildung über „Anwendungskompetenzen“ hinausgehen muss Tilman Michaeli Der Diskurs um künstliche Intelligenz in der Bildung begleitet spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT Unterrichtspraxis, Wissenschaft und Bildungspolitik. Damit werden sowohl große Erwartungen und Heilsversprechen (etwa Individualisierung und Entlastung) als auch Ängste und Untergangsszenarien (etwa Substituierung und der Ver- fall von Basiskompetenzen) verbunden – häufig verkürzt auf den Einsatz von Chatbots wie ChatGPT und Co. In die- sem Artikel wollen wir diesen Diskurs fundieren und herausarbeiten, dass die Veränderungen für unsere Gesellschaft wie Bildung deutlich über den Einsatz von solchen Werkzeugen hinausgehen. Dazu werden wir uns zunächst damit auseinandersetzen, was „künstliche Intelligenz“ eigentlich ist und welche Auswirkungen die technologischen Innova- tionen der letzten Jahre auf unsere Gesellschaft haben, um darauf aufbauend Anforderungen an Allgemeinbildung abzuleiten. © sankai/istockphoto.com Künstliche Intelligenz ist mehr als ein Werkzeug, da die Auswirkungen auf Gesellschaft und Kultur viel um- fangreicher und grundlegender sind als nur eine Veränderung der Anwendungen, die wir nutzen. 6 bildung+ schule postdigital 2 | 2025
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